Der E-Bike-Akku [Ratgeber für lang anhaltenden Fahrspaß]

E-Bike Akkupflege bei The-B-Site Fahrradfachhandel Baumholder
E-Bike Akkupflege | Foto: David Hetzel

Zusammen mit dem Motor bildet der Akku das Herzstück am E-Bike. Damit dieser möglichst lange hält, gilt es einige Dinge zu beachten. Im Winter beispielsweise, werden die Temperaturen für die Elektronik des E-Bikes kühler und es stellt sich die Frage, was das für unseren Akku bedeutet? Mit diesem Ratgeber geben wir dir einen Überblick über die richtige E-Bike Akkupflege zu jeder Jahreszeit.

In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die Lithium-Ionen-Akkus, die heute den Standard in E-Bikes bilden.
Der Ratgeber soll dich außerdem für bestimmte Aspekte des Umgangs mit dem Akku sensibilisieren. Zwar musst du deinen Akku nicht wie ein rohes Ei behandeln, ein gutes Verständnis und einige Tipps und Verhaltensweisen können die Lebensdauer jedoch verlängern. Die Zahlen in diesem Beitrag geben durchschnittliche Werte wieder. Für konkrete Zahlen ist ein Blick in die Betriebsanleitung deines E-Bikes oder deines Akkus unumgänglich.

Die richtige E- Bike Akkupflege

Auch wenn wir Dir mitunter Tipps für eine lange Lebensdauer deines Akkus geben, betrachten wir auch sicheren Betrieb deines Akkus. Denn leider ist es so: Ein grob fahrlässiger Gebrauch eines E-Bikes Akku führt zu weit mehr Schaden als lediglich die Reduzierung seiner Lebensdauer. Im Extremfall kann ein schlecht behandelter Akku brandgefährlich werden.

Wie soll ein E-Bike-Akku geladen werden?

E-Bike-Akku richtig laden
E-Bike-Akku richtig laden

Ein Akku sollte immer mit dem Originalladegerät geladen werden. Dieses stellt in Zusammenarbeit mit dem im Akku integrierten Batteriemanagementsystem sicher, dass es zu keiner gefährlichen Überladung kommt. Die Außentemperaturen sollten während des Ladevorganges im Bereich von 0 bis 40 °C bleiben.

Hinweise zum sicheren Laden des E-Bike Akkus:

Während des Ladens besteht am ehesten die Gefahr, dass der Akku Feuer fängt. Deshalb sollte das Laden nicht unbeaufsichtigt stattfinden. Auch hier geht es ein wenig um das richtige Augenmaß. Wird der Akku während einer Fahrpause im öffentlichen Bereich aufgeladen, musst du natürlich nicht neben dem Fahrrad sitzen bleiben.
Schon etwas gefährlicher ist es, den Akku im Keller aufzuladen und stundenlang unbeaufsichtigt zu lassen. In diesem Fall wird empfohlen, den Raum mit einem Rauchmelder zu sichern. Es erhöht auch die Sicherheit, den Akku nicht in der Nähe von entflammbaren Materialien zu laden.

Ist mehrmals tägliches Laden schädlich für den Akku?

Früher galt das teilweise Entladen von Akkus und anschließende Laden als schädlich. Als Schlagwort wurde der „Memory Effect“ angeführt. Diese Regel gilt bei Lithium-Ionen-Akkus nicht mehr. Es ist okay, einen nur teilweise entladenen Akku wieder an die Steckdose anzuschließen.
Gerade bei längeren Touren ist es sogar sinnvoll, jeden Stopp zum Nachladen zu nutzen. So kommst du mit kleineren Akkus relativ weit und ersparst dir den Kauf von teuren Modellen mit größeren Energiespeichermengen.

Wann hat ein E-Bike Akku seine volle Leistung?

Ein Akku braucht ca. 8 - 10 komplette Ladezyklen (Erläuterung folgt weiter unten), um seine komplette Leistung zu entfalten.
Die in Betriebsanleitungen maximalen Ladezyklen, für die Lebensdauer eines Akkus, verstehen sich als Voll-Ladezyklen. Lädst du einen Akku von 30% auf 90% auf, hast du lediglich 60% eines Voll-Ladezyklus verbraucht. Daraus ist relativ leicht ersichtlich, dass dir aus häufigem Nachladen kein Nachteil entsteht.

Bei welchen Temperaturen fühlen sich Akkus am wohlsten?

Der ideale Temperaturbereich liegt zwischen 15 und 20 °C. Natürlich sind diese Temperaturen während der Fahrt nicht immer gewährleistet. Aus der Angabe dieser Temperaturen lassen sich aber Hinweise für die E-Bike-Akkupflege ableiten. Je nach Jahreszeit lässt sich daraus schließen, ob der Akku mit in die Wohnung genommen werden sollte oder nicht.
Während der kalten Außentemperaturen ist es sinnvoll, den Akku erst kurz vor dem Fahrtantritt in das E-Bike einzubauen. Für viele Akkus gibt es spezielle Neopren Schutzhüllen, die ein Auskühlen verzögern. Das Auskühlen kann einer der Gründe dafür sein, dass die Reichweite des E- Bike Akkus trotz guter Pflege im Winter geringer ist.

Wie soll ein Akku während einer längeren Nichtbenutzung gelagert werden?

Die richtige Lagerung Deines E-Bike Akkus
Die richtige Lagerung Deines E-Bike Akkus | Foto: David Hetzel

Während einer längeren Lagerung sollte der Ladestand zwischen 30 und 60 % bleiben. Der Akku sollte bei Zimmertemperatur gelagert werden. Da manche Akkus zur Selbstentladung neigen, sollte nach einem Monat der Ladezustand überprüft werden. Je nach Produkt gelten Lagertemperaturen von unter -10 °C als schädlich. Temperaturen über 60 °C sind hingegen bereits gefährlich.

Wie soll ein Akku transportiert werden?

Auch während des Transports stellen hohe Temperaturen und Erschütterungen eine Gefahr dar. Der Akku sollte deshalb gut gegen Verrutschen gesichert sein. Das reduziert die Gefahr, dass der Akku Schläge erleidet, die in seinem Inneren die Trennschichten zerstören. Außerdem beugt es der Gefahr vor, dass der Akku bei einem Unfall zu einem Geschoss wird. In diesem Zusammenhang ist es auch empfehlenswert, E- Bikes nur ohne Akkus auf Fahrradträgern zu transportieren.

Wichtig ist außerdem:

Bei dem Transport eines Akkus liegen seine Kontakte offen. Es gilt zu vermeiden, dass diese irrtümlich überbrückt werden. Deshalb sollte der Akku nicht in der Nähe von Metall gelagert werden. Eine andere Gefahrenquelle ist das Verbiegen des Akkus. Das kann die hauchdünnen Trennschichten im Akku zerstören. Wer zum Beispiel sein E-Bike am Griff des Gepäckträgerakkus hochhebt, setzt diesen Akku Verbiegungskräfte aus.
Was sollte ich mit einem Akku keinesfalls machen?
Du solltest den Akku niemals selbstständig öffnen. Die Industrie stellt jährlich immer leichtere Modelle mit noch größeren Energiemengen bereit. Dies gelingt aber nur durch eine kompakte Bauweise, in der jeder Millimeter ausgenutzt wird. Öffnet man leichtfertig das Gehäuse können wichtige Funktionen ausfallen.
Die Lithium-Ionen-Akkus sind empfindlich gegenüber Übertemperaturen. Das Abstellen des E- Bikes oder das Lagern des Akkus bei großer Hitze ist deshalb zu vermeiden. Hohe Temperaturen entstehen oft schneller als vermutet. So kann die direkte Sonnenbestrahlung auf ein parkendes E- Bike schon hohe Temperaturen verursachen.
Du solltest den Akku nicht mit einem Wasserstrahl reinigen. Das gilt auch für die Reinigung des Fahrrades mit einem Wasserschlauch. Hochdruckreiniger mögen zwar effizient gegen verkrusteten Schlamm sein, sind aber für die E- Bike Akkupflege gänzlich ungeeignet. Wirkt der Akku unansehnlich, darf er lediglich mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

Kann ich einen Akku reparieren lassen?

E-Bike Akkudiagnose bei The-B-Site Fahrradfachhandel Baumholder
E-Bike Akkudiagnose | Foto: David Hetzel

Manchmal hat man das Gefühl, der Akku schwächelt bereits lange vor Ende seiner erwarteten Lebensdauer oder es sind sogar Beschädigungen zu sehen. Wir, dein Fachhändler des Vertrauens, können mit einem Diagnosetool klären, in welchem Zustand sich der Akku befindet.
Auch innerhalb der Garantie ist der Weg zu uns der erste Schritt. Eine gute Versicherung, wie z.B. die Wertgarantie, kann dich in diesem Fall vor hohen Kosten schützen.
Ist der Akku beschädigt, solltest du den Akku sofort zu uns bringen und bis dahin sehr sorgfältig damit umgehen. Eine zusätzliche Beschädigung in dieser Phase kann einen Bruch der Trennschichten auslösen und brandgefährlich werden.

Was macht einen E-Bike Akku brandgefährlich?

Vereinfacht ausgedrückt macht ein Kurzschluss den Akku brandgefährlich. Im Gegensatz zu elektrischen Verbrauchern sorgt darüber hinaus keine Sicherung dafür, dass die Gefahr sofort gebannt ist. Der Kurzschluss entsteht in der Stromquelle selbst und kann nicht durch Abschalten behoben werden.
Im Akku sind – wieder vereinfacht ausgedrückt – die Potentiale durch zwei verschiedene chemische Schichten abgebildet, die durch eine sehr dünne dritte Schicht gegen einen Kurzschluss gesichert sind. Bricht diese Schicht, entsteht eine chemische Reaktion, die sich sehr lange selbst nährt.
Diese chemische Reaktion kann durch mechanische Beschädigung (Schlag, Verbiegung) oder durch Überhitzung ausgelöst werden. Dabei fängt zunächst die betroffene Zelle Feuer und löst durch die Hitzeentwicklung eine Kettenreaktion bei seinen Nachbarzellen aus.

Der Akku brennt: Was tun?

Das Problematische an einem Akkubrand:

Die chemische Reaktion lässt sich nicht so einfach stoppen. Sie erzeugt zusätzlich gefährliche Gase und macht den Aufenthalt im Raum lebensgefährlich. Die hohe Hitzeentwicklung entzündet auch entflammbare Materialien in der Nähe des Akkus.
Daraus ergibt sich der folgende Tipp: Ein Akku sollte niemals in der Nähe von leicht entflammbaren Gegenständen (Vorhänge, Teppiche, Reinigungsmittel, Papiermengen, etc.) gelagert oder geladen werden. Mit etwas Glück im Pech brennt der Akku dann zwar ab, entzündet aber keine weiteren Gegenstände.

Wie hole ich das Beste aus meinem Akku heraus?

Zur Akkupflege gehört letztendlich auch ein gepflegter Umgang während der Fahrt. So lässt sich die Lebensdauer deines Akkus nicht nur verbessern, sondern im Optimalfall auch die Reichweite steigern. Mit den folgenden Punkten geben wir dir einige Tipps dazu an die Hand.

1. Die richtige Unterstützung wählen

Je höher die Unterstützungsstufe, desto höher auch die Belastung des Akkus. Versuche daher immer, eine der Situation angepasste Unterstützung zu wählen. Bist du beispielsweise an einem windstillen Tag auf einem ebenen Radweg unterwegs, reicht möglicherweise der ECO- Modus aus. Somit sparst du Energie und erhöhst die Reichweite.

2. Der passende Gang

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem eingelegten Gang. Nutzt du einen sehr hohen Gang benötigst du insbesondere beim Anfahren viel Energie. Der Akku fühlt sich dagegen bei einer gleichmäßigen Belastung und hoher Trittfrequenz wesentlich wohler. Insbesondere in der Stadt empfiehlt es sich deshalb bei häufigem Stop-and-Go runter zu schalten und in einem kleinen Gang wieder anzufahren.

3. Die Route im Blick

Auch die gewählte Route spielt selbstverständlich eine Rolle. Nimmst du die kürzeste Route, die dafür allerdings viele Steigungen enthält, brauchst du dafür viel Power. Die Reichweite lässt sich erhöhen, wenn du eine etwas ausgeglichenere Route wählst.

4. Das E-Bike warten und pflegen

Mit gut geschmierten Teilen geht´s einfacher, schneller und mit weniger Reibung. Widme dich daher hin und wieder deinem Bike und achte auf Kette & Ritzel. Gönne diesen Komponenten ab und an einen Tropfen Öl (Vorsicht: kein WD40) und achte auf Verschleißerscheinungen. Auch das hat am Ende – wenn auch nur minimal – Auswirkungen auf Belastung und Reichweite des Akkus.

Weitere Infos zur Pflege Deines E-Bikes findest Du in unserem Blogbeitrag "Fahrrad & E-Bike reinigen und pflegen [vollständige Checkliste]"

5. Der richtige Reifendruck

Der vorgesehene Reifendruck wirkt sich ganz entscheidend auf die Traktion und die effiziente Kraftübertragung aus. Ein hoher Druck bei Touren auf Asphalt sorgt für geringen Rollwiderstand und damit auch für eine ausdauerndere Leistung des Akkus.

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